Clara und Robert Schumann lebten von 1844 bis 1850 in Dresden. Die Dresdner Zeit zählte zu den glücklichsten gemeinsamen Jahren des Musikerpaares. Rund ein Drittel des Gesamtwerkes vn Robert Schumann entstand in diesen Dresdner Jahren, bis die Familie 1850 nach Düsseldorf zog. Auch Clara Schumann trat mit Liedern, Kammer- und Klaviermusik als Komponistin hervor. Die Dichte der in Dresden entstandenen Kompositionen, die besondere zeitgeschichtliche Situation während des Aufenthaltes und die authentischen Orte in und um die Stadt begründen in besonderem Maße die Pflege des Schumannschen Erbes. In Erinnerung an das Wirken des Musikerpaares wurde und wird eine vielschichtige Schumann-Ehrung durch das Sächsische Vokalensemble e. V. verwirklicht, die sich durch eine enorme Bandbreite auszeichnet und dabei die Dresdner Jahre der Schumanns in Verbindung mit den Schaffens- und Lebensorten stets im Blick hat.
Mit der Zielstellung, dass Dresden auch als »Schumann-Stadt« stärker erkennbar und erlebbar wird und sich im regionalen Kulturbewusstsein tiefer verankert, konzipierte das Vorstandsmitglied des Sächsischen Vocalensembles e. V. Anita Brückner gemeinsam mit dem Bildenden Künstler Einhart Grotegut eine besondere Form der Erinnerung, welche die verschiedenen Wirkungsorte und zeitweiligen Aufenthalte des Musikerpaares im öffentlichen Raum sichtbar zu machen sucht und diese mit einem künstlerisch gestalteten Medaillon markiert. Den darauf eingearbeiteten Texten liegen Tagebuchnotizen und Zitate aus Briefen der Schumanns zugrunde. Der erfahrene Künstler schuf mit diesen Objekten einen edlen Blickfang. Die ineinander verschlungenen Anfangsbuchstaben von Robert und Clara Schumann sowie die Formgebung der Medaillons gehen mit dem jeweiligen Text eine ansprechende gestalterische Verbindung ein.
Die Anbringung des ersten Medaillons am Palais im Großen Garten am 10. Juni 2012 bildete den Auftakt der Realisierung des Gedenkweges für Clara und Robert Schumann. Es folgten das Hôtel de Saxe und das Coselpalais, beides bedeutende innerstädtische musikalische Aufführungs- und Konzertorte des Musikerpaares. Es folgten Schloss Pillnitz und das Wieck-Haus in Loschwitz. Auch Orte außerhalb Dresdens wurden hinzugenommen: Schloss Maxen, die Kirche zu Kreischa, Schloss Weesenstein, die Hirschbachmühle und das Lindenmuseum Schmorsdorf als letzte Station des Gedenkweges. Am 12. September 2020 war der Weg mit den Gedenkmedaillons vervollständigt. Die Stationen in Dresden können als Teil des Dresdner Romantikweges entdeckt werden.