Dresdner Romantikweg  Auf den Spuren der Romantik
 

Johan Christian Clausen Dahl

Der norwegische Landschaftsmaler Johan Christian Clausen Dahl (Bergen/Norwegen 1788–1857 Dresden) traf am 28. September 1818 in Dresden ein. Er war auf dem Weg von Kopenhagen nach Rom und Neapel, ließ sich aber zunächst für zwei Jahre in der sächsischen Residenzstadt nieder. Hier verband ihn von Beginn an eine enge Freundschaft mit dem 14 Jahre älteren Caspar David Friedrich, die bis zum Tod Friedrichs bestehen sollte.
Aus Italien zurückgekehrt, zog Dahl im April 1823 mit seiner ersten Ehefrau Emilie von Block in das Haus An der Elbe 33, das sein Freund Friedrich mit seiner Familie schon seit dem Sommer 1820 bewohnte. Die räumliche Nähe förderte den intensiven Austausch der beiden einander ergänzenden Romantiker, die sich in ihrer gemeinsamen Kunstauffassung nahe waren. Doch schuf Friedrich in eher detaillierter Malweise komplexe Landschaftsbilder mit symbolischem Gehalt, während Dahl einen das Atmosphärische erfassenden Realismus mit lebendig pastosem Farbauftrag vertrat.
Im Jahr 1826 brach Dahl von hier zur ersten seiner fünf ausgedehnten Norwegen-Reisen auf und kehrte mit einer Fülle an Naturstudien zurück, die er im Atelier in Dresden zu realistischen Landschaftsbildern der ungezähmten nordischen Natur ausarbeitete.
Dahl wurde ebenso wie Friedrich erst nach langem Zögern seitens der Dresdner Kunstakademie 1824 zum Professor für Landschaftsmalerei ernannt. Diese Position war jedoch in beiden Fällen nicht mit einem akademischen Lehramt verbunden. Vielmehr empfingen beide Maler im Haus An der Elbe 33 Künstlerinnen und Künstler aus ganz Europa, darunter etliche, die sich an den Motiven und künstlerischen Ausdrucksformen von Dahl und Friedrich orientierten.
Nach Friedrichs Tod bemühte sich Dahl noch lange um die Pflege seines Werkes und verkaufte 1840 dessen Gemälde Zwei Männer in Betrachtung des Mondes der Dresdner Gemäldegalerie. Dahl starb am 14. Oktober 1857 und wurde auf dem nahegelegenen Eliasfriedhof beigesetzt. 1934 wurden seine Gebeine an seinen Geburtsort auf den Friedhof von St. Jakob in Bergen umgebettet.